6. Juli 2020

Vor dem Deich ist besser als hinter dem Deich

Für ein kleinen Ausflug übers Wochenende sollten es nur ein paar Kilometer zum fahren sein, da wir keine Lust haben, für wenige Stunden der Entspannung ewig im Auto zu sitzen. Wir hatten einige Campingplätze in unserer Nähe abtelefoniert und mussten feststellen, dass sie entweder ausgebucht waren oder anderweitige Einschränkungen hatten die wir so nicht wollten. Zum Glück stand noch ein Stellplatz beim Campingplatz Cappel-Neufeld zur Verfügung, und er war gerade einmal 6 Kilometer von unserem Wohnort entfernt. 

Sicht auf den Campingplatz Cappel-Neufeld

Wir waren mehr als überrascht und fanden unsere Entscheidung im Nachhinein einfach nur toll. Der Campingplatz bot uns einen Platz der Entspannung und Ruhe. Und wir wussten gar nicht, obwohl wir schon so lang hier oben wohnen, dass es dieses kleine schöne Fleckchen Erde gibt und das direkt vor unserer Haustür.

Am Freitag hatten wir richtig schönes Wetter und so nutzten wir die Gunst der Stunde um zu Grillen und ein paar Schwimmzüge in der Nordsee zu machen. Die Vögel zwitscherten und der Sonnenuntergang war atemberaubend. 

Sonnenuntergang

Das schöne ist ja am Campen, dass man immer etwas ruhiger ist und Zeit hat für Dinge, die immer etwas zu kurz kommen. Zum Beispiel einfach mal Uno spielen bis es dunkel wird und sich freuen, wie man den Spielgegner einfach wieder einen ausgewischt hat. Das Ärgern des anderen verursacht natürlich wieder einen kleinen Lachanfall. Wir haben immer sehr viel Spass mit diesem Spiel, aber eben leider immer nur wenn wir Campen sind.

Außerdem kommt man ja eigentlich immer schnell in Kontakt mit anderen Campern, ob es nun Wohnmobilfahrer oder welche mit einem Wohnwagen sind. So kamen wir schnell mit unseren Mitcampern ins Gespräch und haben über dies und das bzw. welche Campingplätze denn noch schön sein könnten, geredet.

Die Wetter App sagte voraus, dass das schöne Wetter am Samstag vorbei sein sollte. Mehrmals gingen unsere Blicke auf die App und wir grübelten, ob es nicht doch besser wäre den Platz zu verlassen. Da sich auch einige Unwetter anmeldeten. 

Wir beschlossen einfach zu bleiben und abzuwarten. Denn das Wetter geht hier oben manchmal seinen eigenen Gesetzen nach und richtet sich nicht nach irgendwelchen Wetter Apps. 

Der ganze Samstagmorgen bis späten Nachmittag konnten wir noch die Sonne genießen. Zwar bildeten sich in weiter Entfernung einige dunkle Wolken aber bisher waren wir glücklich, dass wir verschont geblieben waren.

Sicht auf die Nordsee am Abend

Am Abend hin kam nun doch einiges an Wasser vom Himmel herunter. In einer kurzen Pause haben wir schnell den Tischgrill angeschmissen und in einer kleinen gemütlichen Runde unser Abendbrot gegessen.   

Danach wurden wieder einige Runden Uno gespielt, da es gänzlich aufgehört hatte zu regen. Wir nutzen auch kleine Pausen zwischen dem Spiel um an den Strand zu gehen.

während der angehenden Ebbe

Da unser Sohnemann im Zelt vor unserem Wohni schläft, hatten wir schon bedenken bezüglich des Wetters, ob er diese Nacht von Samstag zu Sonntag überhaupt in sein Zelt verbringen kann. Aber er wollte unbedingt. So kam es wie es kommen musste und er stand gegen 2:30 Uhr vor unserer Tür und meinte nur, dass er nicht schlafen könne. Der Wind ist doch stärker geworden und der Regen kam in Strippen runter. So verbrachte er beruhigt und glücklich die Nacht bei uns im Wohni. 

Nun machten wir uns jetzt allerdings große Gedanken wegen unserer Markise. Einrollen konnten wir sie nicht, da der Wind zu stark gewesen war. Tja, so mussten wir sie im unruhigen Gewissen einfach hängen lassen und unser Wohnwagen wackelte im Tackt mit dem Wind. 
Nach einer kurzen Zeit des Grübelns sind wir schließlich auch wieder eingeschlafen.  

Der Markise ist nichts passiert. Lag vielleicht zum Teil auch daran, dass wir sie gegen den Sturm gesichert hatten. Jedenfalls ist nichts eingerissen oder sonst etwas beschädigt worden. 

Nicht so wie im letzten Jahr, als wir über Pfingsten beim Camping am Deich waren und uns der Wind das kleine Vorzelt zerrissen hatte.

Sonntagfrüh schien wieder erwarten leicht die Sonne und so konnten wir schön draußen Frühstücken. In der Zeit hatte der Wind die letzten Tropfen von der Markise geweht und das was leicht nass war wieder getrocknet. 

So wurde es doch noch ein entspanntes Abbauen. Ich mein, wir hatten ja nicht viel aufgebaut, aber verstaut werden musste trotzdem wieder alles. Den Campingplatz verließen wir so kurz vor zwölf und waren 10 Minuten später wieder zu Hause. 

Die kurze Fahrzeit und dieses Gefühl das man ausgeruht die neue Woche starten kann, war einfach schön. Wir lieben diese kleinen Ausflüge sehr und sind immer traurig wenn die Zeit so schnell wieder vorbei gegangen ist. 

Aber nach dem Campen ist vor dem Campen und so freuen wir uns auf den nächsten Ausflug. 

Freitag wurde gegrillt

Aussicht kurz vor dem Aufstehen




Hinweis

Alle Fotos wurden mit einem Handy aufgenommen. Was nützt einem auch der beste Fotoapparat wenn er nicht mitgenommen wurde oder dabei ist.

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